Lauwarmer Kartoffel-Bohnen-Salat

Lauwarmer Kartoffel-Bohnen-Salat

Lauwarmer Kartoffel-Bohnen-Salat

Bei den Bohnen herrscht eine verwirrende Vielfalt an Bezeichnungen. Wenn meine Oma früher gesagt hat, „es gibt Bohnen“, dann gab es die grünen, länglichen Dinger, die mit dem Goldregen einen giftigen, zum Verwechseln ähnlichen Zwilling haben. Nun gibt es Keniabohnen, Brechbohnen, Stangenbohnen, grüne Bohnen, Princessbohnen,… Ok, letztere sind zarter und feiner, aber ansonsten ist doch alles das Gleiche, oder? Jedenfalls sollen genau die hier verwendet werden.

Dieser Salat eignet sich hervorragend als Beilage zu einem opulenten Grillfest oder als ein eigenständiges Mittag- oder Abendessen. Leider wird die Rauke von den Kindern immer wieder raus sortiert. Dafür kommen die leckeren, lauwarmen Kartoffeln, die Bohnen und Tomaten umso besser an! Da die Rauke erst am Schluss dran kommt, kann man einfach zwei Varianten machen: Eine Variante ohne Rauke für die Kinder und eine mit für die Eltern. Hierzu passt vielleicht ein schöner, leicht gekühlter Pinot Noir/Spätburgunder.

Zutaten

  • 600g möglichst kleine, junge Kartoffeln
  • 400g Bohnen
  • 1 kleines Bund Rauke
  • 200g Kirschtomaten
  • Rosmarin, frisch oder getrocknet, in jedem Fall klein gehackt
  • 1 Knoblauchzehe
  • weißer Balsamico oder Weißweinessig
  • etwas Senf und Zucker
  • Olivenöl
  • Salz, Pfeffer

Die Kartoffeln waschen und ungeschält halbieren. Mit der Schnittfläche nach oben auf ein Backblech legen, salzen und mit dem gehackten Rosmarin bestreuen. Dann Olivenöl drüber träufeln und in den Ofen bei 200° Grad Oberhitze etwa 30-40 Minuten backen, bis die Schnittfläche leicht bräunlich wird.

Währenddessen die Bohnen fertig machen: Bohnenenden abschneiden und in kräftig gesalzenem Wasser bissfest kochen. Wer die grüne Farbe der Bohnen behalten möchte, muss die Bohnen anschließend in Eiswasser abschrecken.

Die Knoblauchzehe durch die Presse geben und zusammen mit Balsamico, Olivenöl, Senf, einer Prise Zucker, Salz und Pfeffer zu einer Vinaigrette vermischen. Die Balsamico wird nun mit den warmen Kartoffeln und Bohnen vermischt und eine halbe Stunde stehen gelassen. Dadurch kann der Geschmack der Vinaigrette in die Kartoffeln und in die Bohnen ziehen. Jetzt nur noch die Kirschtomaten waschen und halbieren, die Rauke waschen und trocknen und entweder Beides für die Eltern oder nur die Tomaten für die Kinder unterheben.

 

Semmelknödel mit Steinpilzrahm & Babyspinatsalat

Semmelknödel mit Steinpilzrahm & Babyspinatsalat

Semmelknödel mit Steinpilzrahm & Babyspinatsalat

Das Rezept für den Semmelknödel habe ich von einem sehr, sehr guten Freund. Es ist das mit Abstand beste Rezept für Semmelknödel, dass ich kenne. Auch Leute, die „nicht so der Knödelfreund“ sind, mögen diesen Semmelknödel. Als Beilage zu einer festlichen Ente oder Lammkeule brilliert er als unaufgeregte Beilage. In diesem Rezept übernimmt er die Hauptrolle und meistert auch diese Situation souverän. Ich versuche immer zu viel zu machen, da er am nächsten Tag in Butter angebraten und mit Parmesan bestreut noch mal begeistert!

Für den Semmelknödel

  • 6 Brötchen, 2 dunkle und 2 helle ohne Körner, 1-3 Tage alt
  • 4 Eier
  • 100ml Milch
  • 125g Butter
  • 1 Bund Petersilie
  • Salz, Pfeffer, Muskatnuss
  • 1 sauberes Küchentuch und etwas Küchengarn

 

Für den Steinpilzrahm

  • 150g getrocknete Steinpilze
  • 250g Sahne
  • 1 Schalotte
  • etwas Butter
  • 1 Schuss trockener Weißwein

 

Für den Babyspinat

  • 500g Babyspinat
  • 1 Schalotte
  • 2 EL Weißweinessig
  • 6 EL Olivenöl
  • Salz, weißer Pfeffer
Nun zu dem Semmelknödel: Die Brötchen möglichst klein würfeln und in einer großen Schale vermischen. Die Butter schmelzen und in einem dünnen Strahl über die Brotwürfel gießen. Die Brotwürfel dabei umrühren, so dass möglichst alle Brotwürfel eine dünne Schicht Butter haben. Die Eier trennen. Das Eigelb mit der Milch, ordentlich Salz, Pfeffer und Muskatnuss und der klein gehackten Petersilie verrühren. Das Salz muss für den ganzen Semmelknödel reichen also hier nicht zu zaghaft vorgehen. Dann das Würz-Eigelb genauso wie die Butter über die Brotwürfel geben (nicht alles auf ein mal und dabei verrühren). Nun mal einen Brotwürfel kosten. Schmeckt es etwas überwürzt? Dann ist es genau richtig! Jetzt das Eiweiß mit einer Prise Salz steif schlagen und unter die Brotwürfel heben. Dann die ganze Masse auf ein Küchentuch geben, einschlagen und zu einer Rolle formen. An beiden Seiten mit Küchengarn zu binden und einen großen Topf mit kochendem Wasser geben. Nach 20 Minuten ist der Knödel fertig und kann in Scheiben aufgeschnitten werden.

Während der Semmelknödel kocht, können wir noch den schnell den Salat machen: Aus Essig, Öl, Salz und Pfeffer eine Vinaigrette herstellen, die Schalotte fein würfeln und dazu geben. Mit dem gewaschenen Babyspinatblättern verrühren, fertig.

Obatzda

Obatzda

Obatzda

Mit dem Umzug meiner Brüder nach München lernte ich zwei Dinge neu kennen: Erstens Hubert von Goisern (https://www.youtube.com/watch?v=l-XYBJOKNMg) und zweitens Obatzda. Beides Aushängeschilder einer mir völlig fremden Kultur. Und wenigstens der Obatzda kommt wirklich aus Bayern, der andere klingt nur so. Wahrscheinlich hat jeder Bayer, der was auf sich hält, ein altbewährtes, eigenes Familienrezept. Die meisten peppen ihren Camembert mit Weißbier auf. Meine Version ist Kind gerecht, alkoholfrei und für das zweite Kind auch ohne Zwiebeln und Kümmel.

Zutaten

  • 250g Camembert, schön reif zum Ende des Haltbarkeitsdatums
  • 200g Frischkäse
  • 100g Butter
  • 1-2 Schuss Sahne
  • 2-3 Schalotten, fein gewürfelt
  • 1 TL Paprikapulver, edelsü.
  • 1 Prise Salz
  • Pfeffer
  • 1 Laugenbrezel oder ein schönes Landbrot

 

Camembert, Frischkäse und die Butter müssen Zimmertemperatur haben. Gut, streng genommen nur die Butter, aber wenn Camembert und Frischkäse noch richtig kalt sind, ist es schwieriger. Alle Zutaten werden nämlich zusammen mit dem Schuss Sahne mit der Gabel in einer Schüssel zerdrückt und verrührt, bis es eine recht homogene, stückigeMasse ist. Bei den Gewürzen handele ich nach folgender Devise: Salz und Pfeffer etwas, Paprikapulver ordentlich und Schalotten im Überfluss…

Nun nur noch die Brezel oder das Landbrot damit bestreichen und vielleicht noch ein paar zurückbehaltene Schalotten drüber geben. Für alle Erwachsenen bietet sich die Gelegenheit, jetzt ein schönes, gekühltes Weißbier dazu zu trinken. Auf bayrische Art geht das theoretisch schon zum Frühstück.

Oma Berlins Nusskuchen

Oma Berlins Nusskuchen

Eigentlich würde es diesen Beitrag gar nicht geben, hätte uns nicht eine Bloggerin aus Dresden gebeten für Ihren Adventskalender ein weihnachtliches Rezept niederzuschreiben. Katharina von schaumalher ist eine sogenannte Mamabloggerin und berichtet aus ihrem bunten Leben als Mama und Frau mit Tipps zu ihrer Heimatstadt Dresden, Basteln mit Kindern und vielem mehr – schaut mal vorbei bei www.schaumalher.blogspot.de

Oma Berlins Nusskuchen (glutenfrei)

Ich glaube nicht, dass sich meine Oma in Berlin Sorgen um Gluten gemacht hat. Dieser locker, leichte Nusskuchen hat freiwillig keines, da er ohne Mehl auskommt. Es ist, wenn ich mich richtig erinnere, das erste Rezept nach dem ich als kleiner Junge gefragt habe, um es selber nach zu backen. Ich liebe diesen nussigen Geschmack mit dem leckeren Puderzuckerguss! Am besten schmeckt er, wenn frische Nüsse selber geknackt werden. Dabei müssen die ranzigen natürlich aussortiert werden. Und weil das eine ganz schöne Arbeit ist, macht man das am besten vorm Fernseher und schaut „Schöne Bescherung“ mit Chevy Chase. Alljährlich unser Film zum offiziellen Einläuten der Weihnachtszeit!

Fröhliche Weihnachten Euch allen und gutes Gelingen!

Zutaten

  • 300g gemahlene Haselnüsse (am besten) selbst geknackt und dann in der Moulinette gemahlen),
    ergibt sich aus etwa 750g frischen Haselnüssen
  • 250g Zucker
  • 7 Eier
  • 1 Prise Salz
  • 1 TL Zimt
  • Saft von 1 Zitrone
  • 250g–350g Puderzucker
  • 1 EL Rum für alle, die keine Kinder haben

Den Backofen auf 180° Grad Umluft vorheizen und eine Kastenform mit Alufolie auslegen. Dann die Eier trennen und das Eigelb mit Zimt und Zucker zu einer hellgelben, dicken Masse verrühren. Hier lohnt sich der Einsatz einer Küchenmaschine. Die Eiweiß mit einer Prise Salz zu sehr steifem Eischnee schlagen. Das Salz hat geschmacklich keine Aufgabe, hilft aber beim steif schlagen. Dann abwechselnd Eigelbmasse und gemahlene Haselnüsse unter den Eischnee heben. Beim Unterheben bleibt die Struktur vom Eischnee besser erhalten, als wenn man es wild verrührt. Nun alles in die Kastenform geben und eine knappe Stunde im Ofen backen. Den Kuchen gut abkühlen lassen und den Zuckerguss vorbereiten. Achtung: Der Zuckerguss hält nicht gut auf einem warmen Kuchen! Den Saft von 1 Zitrone mit 250g bis 350g Puderzucker verrühren. Es soll ein cremiger Guss entstehen, der auch gut an der Seitenwand hält. Ist er zu fest, lässt er sich nicht verstreichen. Man kann den Guss dann (tropfenweise) mit Zitronensaft flüssiger machen. Oder er ist zu flüssig, dann einfach mehr Puderzucker rein. Für Erwachsene wird der Kuchen noch weihnachtlicher, wenn noch ein 1 Esslöffel Rum mit dem Zitronensaft vermischt wird. Damit dann den Kuchen bestreichen, bis er komplett bedeckt ist. Der Guss zusammen mit Nusskuchen schmecken einfach unwiderstehlich!!

 

Sauerkrauttarte

Sauerkrauttarte

Sauerkrauttarte

Wenn unsere europäischen Nachbarn an deutsches Essen denken, dann fällt denen als erstes Sauerkraut ein. In den meisten Fällen ist das diese matschige Pampe, die aus der Dose kommt und zu Würstchen und Kartoffelpüree gereicht wird. Tatsächlich finde ich das eigentlich auch lecker (muss wohl doch in den Genen liegen), aber es geht noch mehr!

Man kann das Sauerkraut auch selber machen! Muss man aber nicht. Aber das aus der Dose muss auch nicht mehr sein, es gibt inzwischen leckeres, frisches Sauerkraut in den meisten Supermärkten und auf vielen Wochenmärkten. Frisch, knackig und säuerlich sollte es schmecken. Und wer es doch selber machen will, der kann hier klicken.

Tarteboden

  • 250g Mehl
  • 125g Butter
  • 1 Eigelb
  • 1/2 TL Salz

Der Tarteboden besteht aus einem klassischen Mürbeteig. Für diesen kommen die oben genannten Zutaten in eine Schüssel und werden zwischen den Fingern zerrieben. Also, vor allem die kalten Butterstückchen zwischen dem Mehl zerreiben. Dann ein paar Tropfen Wasser hinzu geben und zu einer Kugel formen. Dann die Kugel etwas platt drücken und zwischen zwei Lagen Backpapier mit dem Nudelholz ausrollen, bis der Teig groß genug ist für die Form. Die Form sollte so zwischen 25 und 30cm Durchmesser haben. Dann die obere Lage Backpapier abmachen und den Teig mit samt der anderen Backpapierlage in die Form legen (den Teig unten, Papier oben), leicht andrücken und das Backpapier vorsichtig wieder abziehen. Den überstehenden Teig abschneiden. Et voilà, sieht aus wie vom Profi.

 

Sauerkrautfüllung

  • 300g Sauerkraut
  • 250ml Sahne
  • 2 Eier
  • 1 Schalotte
  • Kümmel, Safran, Butter, Weißwein, Salz

Die Schalotte klein hacken und in der Pfanne mit Butter bei niedriger Temperatur glasig dünsten. Das Sauerkraut hinzugeben und mit einem Glas guten Weißwein aufgießen. Eine Prise Safran verfeinert das Rezept noch mal ungemein, muss aber nicht sein. Gut durchrühren und den Wein verkochen lassen. Vom Herd nehmen und die Sahne, die Eier, Salz und Kümmel hinzu geben. Noch mal durchrühren und auf dem Mürbeteigboden verteilen. Jetzt kommt das Ganze noch in den Backofen, bei 180° Umluft und 30-40 min backen. Wenn es zu braun wird mit Alufolie abdecken. Etwas abkühlen lassen und dazu einen schönen Riesling trinken.

Sauerkraut selber machen

Sauerkraut selber machen

Sauerkraut selbst machen

O.k., zugegeben, das macht schon ein bißchen Arbeit. Außerdem guckt mich der Gemüseverkäufer jedesmal komisch an, wenn ich drei Weißkohlköpfe haben will. Aber einmal im Jahr (so ab Oktober/November – wenn es draußen kalt genug ist) mach ich Sauerkraut selbst und ich freu mich drauf. Und man hat unglaublich viele Möglichkeiten, sein persönliches Sauerkraut anders zu machen. Z.B. in dem man einen Weißkohlkopf durch Rotkohl ersetzt. Oder Dill hinzufügt. Oder Kümmel. Oder,…

Bevor ich es das erste Mal gemacht habe, hab ich unglaublich viel gelesen darüber, was alles schief gehen und dass es überall schimmelt und so. Tatsächlich ist das nie passiert und ich sage einfach mal, Sauerkraut zu machen ist arbeitsintensiv aber einfach! Und so geht‘s:

Ausrüstung:

  • 1 Gärtopf
  • 1 Stampfer
  • 1 Sauerkrauthobel

Zutaten:

  • 3 Weißkohlköpfe
  • 250ml Buttermilch
  • 2 Liter Salzwasser: Auf einen Liter Wasser 10g Salz geben und aufkochen und gut abkühlen lassen. Wenn das Wasser zu heiß ist, dann tötet es die Milchsäurebakterien, die für die Gärung verantwortlich sind.

optional:

  • 2 Äpfel, geschält, entkernt und klein geschnitten
  • 1 Bund Dill
  • 1 Tasse Kümmel
  • 1 Rotkohlkopf anstelle eines Weißkohlkopfes
Alle Gegenstände, die benutzt werden sollen müssen gut gereinigt werden. Dabei sind Geschirrspülmittel eher nicht geeignet, da Rückst.nde die Milchsäurebakterien stören bzw. töten. Am besten benutzt man abgekochtes, heißes Wasser.

Dann die äußeren Blätter von den Kohlköpfen entfernen und bei Seite legen. Die Köpfe halbieren und den Strunk entfernen. Auf einer Reibe oder mit Hilfe einer Küchenmaschine in Streifen hobeln. In einer großen Schüssel (ich nehme meistens einen Wäschekorb) die Streifen mit der Buttermilch und den optionalen Zutaten vermischen. Ein Lage Krautstreifen in den Gärtopf geben, etwas Salzwasser hinzu und dann stampfen bis etwas Flüssigkeit aus dem Kraut tritt. Dann die nächste Lage hinzu geben und wieder stampfen.

 

Das ganze Wiederholen, bis 3/4 vom Topf gefüllt sind oder das Kraut verbraucht ist. Mit den äußeren Kohlkopfblättern abdecken und die Beschwerungssteine drauf legen (werden beim Gärtopf in der Regel mitgeliefert). Mit Salzwasser auffüllen bis die Steine unter Wasser sind. Deckel drauf und die Rand vom Gärtopf mit dem Salzwasser auffüllen. Um die Gärung zu starten wird der Topf zunächst eine Woche bei Zimmertemperatur irgendwo gelagert. Es fängt an lustig „Blubb“ zu machen und die Vorfreude auf frisches Sauerkraut fängt an. Nach einer Woche schaffe ich den Topf ins Kühle, also entweder in den Keller oder auf die Terrasse oder ähnliches. Die Temperatur sollte so zwischen 5° und 12° sein.

Schwankungen sind normal und machen wenig aus. Die Milchsäurebakterien überleben selbst mal einen kleinen Frost. Auf jeden Fall noch mal drei Wochen warten. Regelmäßig kontrollieren, ob der Rand vom Gärtopf noch mit Salzwasser gefüllt ist und wenn notwendig nachgießen. Anschließend genießen und z.B. eine Sauerkrauttarte machen…